Unter Leverage (deutsch: Hebel) bezeichnet man den überproportional starken Einfluss des Fremdkapitals auf die Eigenkapitalrentabilität.
Ist z. B. der effektive Kreditzinssatz niedriger als die Verzinsung am Kapitalmarkt, kann mit aufgenommenen und wieder am Kapitalmarkt investierten Fremdkapital die Rentabilität des Investments erhöht werden (positiver Leverage-Effekt).
Allerdings birgt Leverage auch Risiken. Ein negativer Leverage-Effekt tritt auf, wenn die Differenz zwischen Gesamtkapitalrentabilität und Fremdkapitalzins so groß wird, dass die Verluste, die dabei entstehen, nicht mehr vom Unternehmen getragen werden können. Eine zu hohe Verschuldung kann in diesem Fall dazu führen, dass das Unternehmen in eine finanzielle Schieflage gerät und im schlimmsten Fall sogar Insolvenz anmelden muss.
Es ist daher wichtig, das Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital im Auge zu behalten und eine angemessene Kapitalstruktur zu wählen. Eine zu hohe Verschuldung kann zwar kurzfristig zu höheren Renditen führen, birgt jedoch langfristig ein höheres Risiko. Es gilt daher, eine ausgewogene Balance zwischen Eigen- und Fremdkapital zu finden, um die Chancen des Leverage-Effekts zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren.
Für Investoren ist es wichtig, bei der Auswahl von Unternehmen nicht nur auf die Rendite zu achten, sondern auch auf die Kapitalstruktur. Eine hohe Verschuldung kann ein Warnsignal sein und auf ein höheres Risiko hinweisen. Daher sollten Investoren immer auch das Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital im Blick behalten und bei Unsicherheiten gegebenenfalls Rücksprache mit einem Experten halten.