Das Säulenmodell ist ein grundlegendes Konzept der Bankenaufsicht und dient der Stabilität des Finanzmarktes. Basel II definiert dieses Modell und unterteilt es in drei Säulen.
Die erste Säule, die Mindestkapitalanforderungen, legt fest, wie viel Eigenmittel eine Bank halten muss, um die Risiken, denen sie ausgesetzt ist, abzudecken. Die Eigenkapitalanforderungen richten sich dabei nach der Art und dem Ausmaß des Risikos.
Die zweite Säule ist der bankaufsichtliche Überprüfungsprozess (Supervisory Review Process). Hierbei handelt es sich um eine regelmäßige Überprüfung der Geschäftstätigkeit und des Risikomanagements einer Bank durch die Aufsichtsbehörden. Ziel ist es, mögliche Schwachstellen im Risikomanagement zu identifizieren und die Bank zu einer Verbesserung ihrer Risikosituation zu bewegen.
Die dritte Säule, die Marktdisziplin, zielt darauf ab, die Transparenz und Vergleichbarkeit von Banken zu erhöhen. Hierzu müssen Banken bestimmte Informationen, wie ihre Risikopolitik, ihre Eigenkapitalausstattung und ihre Risikopositionen, offenlegen. Dadurch sollen Investoren und andere Marktteilnehmer in die Lage versetzt werden, die Risikosituation einer Bank besser einschätzen zu können.
Das Säulenmodell bildet somit die Grundlage für eine effektive und aufsichtsrechtlich geregelte Bankenaufsicht, die dazu beiträgt, die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten.