Validatis x FinAPU: Valide Daten zur Optimierung von Geschäftsprozessen

Ein Experteninterview zu Risk & Compliance mit Salvatore Saporito, Managing Director von Validatis, Geschäftsbereich des Bundesanzeiger Verlages

FinAPU: Validatis ist bekannt für die Aktualität und Qualität der Datensätze. Was sind Ihrer Meinung die besonderen Vorteile der Datenmodule?

Salvatore Saporito: Individuelle Erfordernisse verlangen nach individuellen Lösungen. Darum orientieren sich unsere Services vollständig an dem konkreten Bedarf unserer Kunden. Wir erfassen jährlich mehr als 1,3 Mio. Dokumente, Bekanntmachungen und Veröffentlichungen aus Primärquellen. Daraus stellen wir nach Kundenanforderungen spezielle Informationspakete zusammen - strukturiert und sofort nutzbar. Dadurch profitieren unsere Partner von einer mehr als 15-jährigen Erfahrung im Bereich B2B Marktdaten und setzen damit zur Effizienzsteigerung Ihrer Prozesse auf unseren – aus den öffentlichen Registern generierten – hochwertigen Datenbestand, der grob aus diesen Bereichen besteht: Jahresabschlussveröffentlichungen (ausgenommen hinterlegte Bilanzen), Handelsregister- und Insolvenzbekanntmachungen, Gesellschaftsbekanntmachungen aus dem Bundesanzeiger (Liquidationen), Gesellschafterlisten, Firmenprofile sowie vielem mehr. Unser Strukturdatenbestand lässt sich zudem nach einer Vielzahl von potenziellen Selektionskriterien miteinander kombinieren, z.B. regionalen Vorgaben, Branchen (WZ08-Code), Unternehmensgröße nach HGB oder auch nach  Veröffentlichungsarten (z.B. Neueintragungen, Veränderungen, Löschungen, etc.)

FinAPU: Was bedeutet KYC und wie können wir dies unseren Kunden erklären?

Salvatore Saporito: Das Know Your Customer Prinzip (KYC) dient der Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und sonstiger Wirtschaftskriminalität. Insbesondere im Finanzsektor, aber auch in anderen Branchen, ist eine Prüfung nach dem KYC Prinzip zur präzisen Identifikation von Kunden und Geschäftspartnern rechtlich vorgeschrieben. Know Your Customer, zu Deutsch: „Kenne Deinen Kunden“ ist die gemeingebräuchliche, sowie manifestierte Identifizierung und Überprüfung von Neukunden und Bestandskunden auf Basis geldwäscherechtlicher Anforderungen. Eine KYC Prüfung hilft, Scheinfirmen zu identifizieren oder Gelder aus fragwürdigen Quellen aufzudecken. Kernziel ist dabei die Analyse ob die wirtschaftlich Berechtigten weitere Verbindungen oder Beteiligungen zu anderen Firmen aufweisen und/oder ein Risiko beinhalten. KYC ist ein Standard und integraler Bestandteil einer umfassenden Due Diligence im Compliance Management Prozess; regulatorische Rahmenbedingungen sind hier der massivste Treiber, wenn auch nicht die einzigen.

FinAPU: Wie bewerten Sie die Relevanz von verlässlichen Primärquellen im Zusammenhang mit regulatorischen Anforderungen? 

Salvatore Saporito: Valide sowie verlässliche Quellen im Rahmen der Informationsbeschaffung sind von elementarer Bedeutung. Nur valide und verifizierbare Daten können das Fundament bspw. eines sicheren KYC-Prüfprozesses sein. Die Qualität der verwendeten Daten muss daher einen hohen Stellenwert einnehmen. Hierbei zeigt die Erfahrung, dass die Qualität von Daten umso größer ist, desto mehr Primärquellen- wie unter anderem die Handelsregister der unterschiedlichen Länder - verwendet werden. Des Weiteren bin ich überzeugt, dass die Identifikation der richtigen Datensets in real time das angestrebte Ziel sein sollten, nicht das Anhäufen von breiten sowie tiefen Datenmengen.

FinAPU: Welche Trends und Entwicklungen sehen Sie in den kommenden Jahren hinsichtlich des entschlossenen Vorgehens bei Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung? 

Salvatore Saporito: Nach meiner Einschätzung werden sich die regulatorischen Anforderungen weiterhin rasant verändern und die KYC-Anforderungen werden immer komplexer. Regulatorische Leitplanken und Stimuli nehmen  deutlich zu. Gleichzeitig spielt die Digitalisierung, die durch die Corona-Pandemie noch mal beschleunigt wurde, eine immer größere Rolle. Sie fördert einen weiteren Digitalisierungsschub der förderlich sowie notwendig ist manuelle Prozessschritte zu automatisieren. Reduzierung der gesamten Aufwandssumme für die Prävention von Geldwäsche und zur Verhinderung von Terrorismusfinanzierung sowie Optimierung der KYC Prozesse stehen bei allen relevanten Peergroups deutlich im Fokus.  Daher ist die Entwicklung geeigneter, digitaler Workflowtools oder vollautomatischer Prozessoptimierungen wesentlich und ist aus meiner Sicht die Zukunft im KYC-Markt. Wissensaustausch: sich in der Compliance/AML Community gemeinsam zu diesem Thema auszutauschen und so das Umfeld und die Spezifika des KYC Kontexts gestalten und begleiten und Best sowie Bad practices teilen, sehe ich als stimulierend für die Marktakteure sowie das Branchenumfeld an.

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